Kundennutzen im Fokus: Klöckner Deutschland nimmt am Standort Bremen neue Brennschneideanlage in Betrieb
Bremen, 28.09.2022 // An unserem Klöckner Deutschland Standort in Bremen haben wir jetzt eine neue Brennschneideanlage in Betrieb genommen. Mit dieser Autogenanlage kann Klöckner ab sofort für seine Kunden hochpräzise Stahl-Brennteile in Spezial- und Sondergrößen, die selten am Markt zu finden sind, fertigen.
„Mit der extrem großen Arbeitsfläche von 8,3m x 25m können wir sogar spezielle Bauteile für den Schiffbau bearbeiten und produzieren“ freut sich Ramon Heitepriem, Niederlassungsleiter der Klöckner Deutschland Region Nordost. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, mehrere Bleche nebeneinander in Serienfertigung zu bearbeiten und somit noch schneller und effizienter als bislang zu arbeiten. “Unseren Kunden können wir damit zusätzliche Handlings- und Rüstkosten einsparen und kürzere Lieferzeiten garantieren - und das bei gleichbleibend hoher Qualität“, betont Heitepriem.
Mit einer Brennerkonfiguration von 2 DAFL+ 6 Senkrechtbrennern ALFA + 2 Plasmasignierbrennern ist die Herstellung von Brennzuschnitten mit einer Materialstärke bis zu 100mm möglich. Die Brennerköpfe können dabei auch zum Fasen der Bleche für die Schweißnahtvorbereitung eingesetzt werden. Durch deren Neigefähigkeit sind V, Y, X, K –Fasen bis zu einem Winkel von 20 bis 65 Grad direkt auf der Maschine möglich.
Aber wie funktioniert das Brennschneiden überhaupt?
Über einer Heizflamme wird in einem so genannten Brennschneider zunächst das Werkstück lokal begrenzt auf eine Entzündungstemperatur von ca. 1.150 °C oder höher erwärmt. Dabei muss natürlich die Schmelztemperatur des Stahls (~1.500 °C) im Blick behalten werden. Als Brenngase werden Acetylen, Propan oder Erdgas genutzt, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen.
Ein zugeführter Sauerstoffstrahl (mit mind. 99,5% Sauerstoffgehalt) brennt sich dann so heiß durch den Stahl, dass eine Schnittfuge entsteht. Die bei dem Verbrennungsprozess freiwerdende Wärme sorgt wiederum für die Erhitzung der unteren Materialschichten auf die Zündtemperatur. Die dabei entstehende Schlacke aus Eisenoxid wird gleichzeitig durch den hohen Druck des Sauerstoffstrahls aus der Fuge geblasen und so brennt sich der Strahl durch das Werkstück. Einsatz findet das Brennschneiden hauptsächlich bei un- und niedriglegierten Stählen. Für Hochlegierungen oder Aluminium sind wiederum Sonderverfahren notwendig.
Das Brennschneiden ist ein sehr wirtschaftliches Trennschnittverfahren. Eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit, das parallele Schalten mehrerer Brennerköpfe sowie die kurze Vorwärmzeit der Werkstoffe sorgen für eine hohe Wirtschaftlichkeit. Und bei großen Materialstärken ab 50 mm ist das Brennschneiden fast alternativlos.
Individuelle Fertigungslösungen für Brennteile und Bleche
Der Klöckner Deutschland Standort Bremen erfährt durch die neue Brennschneideanlage nun eine weitere Ergänzung der ohnehin schon vielen Fertigungsmöglichkeiten, die wir für unsere Kunden im Angebot haben. Davon profitieren vor allem Werften und Schiffbauzulieferer sowie Maschinenbauer und Stahlbauunternehmen.